Ein Auszug aus dem Editorial von Elisabeth von Haebler:

Prometheus, der mit dem Feuer spielt, der Zauberlehrling, der mit dem Besen tanzt, die Physiker, die sich im Irrenhaus hinter ihrem Wissen verstecken, 1984 das undurchsichtige Überwachungsmodell von Orwell, vieles wird vergleichsweise herbeizitiert, um KI zu fassen und die Gefahr zu bannen, die von ihr ausgehen könnte. Die Dystopie aus Kafkas Prozess scheint ein solches System zu beschreiben, wie es KI „erschafft“: Ein gigantisches System, in dem weder Angeklagter noch Richter verstehen wie das System funktioniert, noch warum sie tun, was sie tun. Heute in der Zeitung eine Headline „Neues aus dem Seelengenerator“. In Hollywood bestreiken die Schauspieler die Games-Studios. Was bleibt von Darstellern, wenn sie sich digitalisieren lassen? Grundsatzfragen, die für die Redaktion Anlass genug sind sich mit Entfremdeten Intelligenzen zu befassen. Es geht uns nicht um ein Urteil, Fluch oder Segen, sondern um mehr: Das Denken nimmt uns keiner ab, wir suchen nach Schnittstellen, wir beobachten das Verhältnis von Sprache zu Bildern und wir nutzen KI, wir arbeiten zusammen, um das Fremde vertraut zu machen, lassen uns inspirieren und nicht reduzieren auf das Lektorieren von KI-Texten, die syntaktisch überzeugen, aber nicht immer sinnvoll sind.

Lesen Sie hier das Editorial (PDF-Download).

Ebenfalls als Download stehen das Inhaltsverzeichnis der Ausgabe und das Cover bereit.

Das Heft ist für 20 € im Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-9822591-8-5) oder kann bei uns bestellt werden.